Ich weiß nicht, ob schon einmal einer dabei war, wenn ein Dr. Günter Beckstein angetrunken vor 2000 Besuchern in einem Bierzelt in das tobende Publikum schreit, wie er mit einem wie dem Mehmet verfahren würde und dass, wenn es nach ihm ginge, so einer keinen Fuß mehr auf bayrischen Boden setzen würde. Ich mag heute hier nicht sagen, an welche Zeit mich dieses Gejohle und Gekreische erinnert, aber man bekommt schon Angst wenn man weiß, zu was sich Menschen hinreißen lassen wenn sie einen Schuldigen suchen für ihre eigene Unfähigkeit zu leben und das noch dazu im alkoholisiertem Zustand.

Nun glaube ich, dass es immer drei Seiten von einer Sache gibt und zwar deine Seite, meine Seite und die Seite der Wahrheit. Wenn es nach Dr. Günter Beckstein ginge, würde man mit solchen wie dem Mehmet kurzen Prozess machen und ihn einfach ohne großes Aufsehen abschieben und der Fall wäre (im Moment zumindest) sofort erledigt. Das ist wie in der Schulmedizin wenn du für eine Krankheit Antibiotika bekommst und fast sofort hat es den Anschein als wäre man wieder gesund. Aber es hat nur den Anschein und wenn du dich sicher fühlst, dann bricht die Krankheit (weil eben nicht geheilt, sondern nur unterdrückt) aufs neue aus und diesmal heftiger als das erste mal.

Wenn es nach mir ginge, wäre so einer wie Dr. Günter Beckstein nicht Innenminister und es gäbe keinen bay. Boden, sondern nur Boden wovon ein Teil davon meine Heimat wäre.

Aber es geht eben nicht nach ihm oder nach mir, sondern nach der Wahrheit und die ist nun mal, dass der Mehmet, auch wenn er so heißt, Deutscher ist und als Bürger nach deutschem Recht hier in Deutschland für seine Taten bestraft werden sollte, wenn man Kranke überhaupt bestrafen sollte und krank ist er ganz sicher der wohl bekannteste Deutsche türkischer Abstammung und nach all dem Rummel und der Niederträchtigkeit, die man ihm angedeihen lies von seitens der bay. Staatsregierung und der Boulevard Presse ist es für mich überhaupt kein Wunder, dass er durchdreht und eben noch mehr falsch macht, als bisher eh schon. Ich weiß wie es ist wenn man unter ständiger Beobachtung steht. Er wird auch nach einer Therapie keinen Job hier finden und wer keinen Job hat, der hat bekanntlich auch kein Geld und wer kein Geld hat, hat auch keine Wohnung. So wird der Mehmet noch lange bei seinen Eltern wohnen müssen, die auch nur aufs Kreuz gelegt worden sind damit die Zeitungen ihre Sommer- oder Winterlöcher stopfen können. Echte Hilfe wäre hier angebracht, aber dazu fehlt natürlich das Geld und was sollte sie auch bringen, wenn sich an der Situation der Betroffenen nicht ändert. Man kann ja immer noch ein bisschen mehr Antibiotika geben. Die Ursache sollte bekämpft werden und nicht die Symptome. Wenn wir unsere ausländischen Mitbürger nicht ständig zu etwas machen wollten, dass sie nie sein können und wahrscheinlich auch nie wollen, nämlich deutsche Deutsche, wenn wir ihnen ihre Religion und ihre Kleidung lassen, ihre Sprache und Mentalität, ihren eigenen Humor, wenn wir sie glücklich sein lassen so wie sie sind, dann wäre das ein guter Weg in eine respektvollere Zukunft miteinander. Statt dessen zwingen wir sie durch Partei- und Kopftuchverbot, durch Änderung der Ess- und Lebensgewohnheiten, sich ständig selbst zu belügen und das geht auf die Dauer einfach nicht gut. Das nicht integrieren und nicht anerkennen wollen, das Auslachen und sich weg drehen, das Aussondern und sich lustig machen sind die Ursachen dafür, dass die Gewaltbereitschaft so hoch ist (nicht nur unter Ausländern) und die sechzig Straftaten vom Mehmet (oder vom Franz und vom Karl) sind das Symptom einer weltumfassenden Krankheit, die immer noch die selben Namen trägt wie vor 100 Jahren. Faschismus, Rassismus, Intoleranz und Ignoranz.

Ich liebe dieses Land und meine Heimat, ich liebe diese Welt und die darauf lebenden und seienden Menschen und Lebewesen in all ihren Farben und Sprachen und Gerüchen. Ich erkenne die Vielfalt an und alle Gewalttätigkeiten, Schmerzen und Ängste sind ein Geschwür unserer nicht mehr im Einklang mit der Natur lebenden Gesellschaft. Immer schneller. Immer weiter. Immer höher und (zum Thema Einschulung) immer früher. Wir werden an dieser Mentalität zu Grunde gehen und ein guter Anfang wäre es, wieder mal auf einen Langsameren zu warten. Der Mehmet oder auch der kleine Junge von nebenan sind einfach nur zu langsam gewesen.

Hans Söllner